Seit der Veröffentlichung der „Paderborner Erklärung“ zur Erinnerungskultur im Kontext des Deutschunterrichts ist ein Jahr vergangen und die durch Prof. Dr. Sascha Feuchert, Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen, StD Dr. Torsten Mergen, zweiter Bundesvorsitzender des FV im DGV, und StD Christian Plien, erster Bundesvorsitzender des FV im DGV formulierte Forderung einer obligatorischen Einbindung der Holocaustliteratur in die Curricula ist auf eine erfreuliche und recht große Resonanz gestoßen.
- „Appell von Lehrkräften an Kultusminister: Holocaustliteratur soll Pflicht im Deutschunterricht werden“ (Spiegel, 19.12.2022)
- „‚Das Wissen ist extrem gering‘“ (Gießener Anzeiger, 22.12.2022)
- „Deutschlehrkräfte fordern: Holocaust-Literatur soll Pflichtlektüre im Deutschunterricht werden“ (Lesering, 19.12.2022)
- „Deutschlehrkräfte fordern Holocaust-Literatur als Pflicht“ (WDR, 20.12.2022)
- „Deutschlehrkräfte fordern obligatorische Einbindung der Holocaustliteratur in die Curricula“ (Ehemalige Synagoge Stadthagen, 10.01.2023)
- „‚Ende der Zeitzeugenschaft‘: Deutschlehrer fordern, das Thema Holocaust in den Lehrplänen ihres Faches zu verankern“ (News4Teachers, 19.12.2022)
- „Holocaustliteratur soll Pflicht im Deutschunterricht werden“ (Internationales Auschwitz Komitee, 19.12.2022)
- „Holocaust-Literatur verpflichtend in die Lehrpläne?“ (WDR, 26.01.2024)
- „Lehrer: Holocaust sollte Pflichtthema im Deutschunterricht werden“ (Jüdische Allgemeine, 22.12.2022)
- „Lehrer fordern: Holocaust soll Pflichtstoff im Deutschunterricht werden“ (Bild, 19.12.2022)
Prof. Dr. Sascha Feuchert hat mehrere Interviews zur „Paderborner Erklärung“ gegeben, in denen er die Inhalte der Erklärung und die Hintergründe der Erinnerungskultur im Deutschunterricht ausführlich erläutert. Etwa im Interview mit dem Gießener Anzeiger führt er aus:
Studien zeigen, dass viele Schulabgänger zum einen das Gefühl haben, sie seien überfüttert worden mit dem Holocaust. Zum anderen ist ihr Wissen dazu aber extrem gering. Irgendetwas stimmt also nicht in der schulischen Vermittlungsarbeit. […] Der Deutschunterricht hat […] die Möglichkeit, durch Holocaustliteratur Einzelschicksale in den Mittelpunkt zu stellen, was hilft, diese Ereignisse wirklich zu verstehen.
Der Fachverband Deutsch im DGV freut sich über die umfassenden Diskussionen, die im Anschluss an die Veröffentlichung der „Paderborner Erklärung“ stattgefunden haben. Beispielsweise ein Digitales Forum zum Thema „Erinnerungskultur im Wandel – Konsequenzen für den Deutschunterricht und die Lehrkräftebildung“, das am 13. Juni 2023 durch den Gemeinsamen Arbeitskreis Germanistik und Deutschunterricht organisiert worden war, erreichte rund 50 Mitglieder des Deutschen Germanistenverbandes und andere interessierte Diskutant*innen.
Es stimmt optimistisch, dass die „Paderborner Erklärung“ auf breite Zustimmung gestoßen ist, etwa durch das Internationale Ausschwitz Komitee, dessen Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner betont:
Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und des Wachstums rechtsextremer Netzwerke gewinnen die Erfahrungen und Warnungen der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager neues Gewicht. Die Schule für eine moderne Erinnerungskultur zu nutzen eröffnet die Chance, Europa nicht den rechtsextremen Kräften zu überlassen, sondern an der Vision von einem Europa der Freiheit, der Vielfalt und der Toleranz festzuhalten.
Die „Paderborner Erklärung“ kann an dieser Stelle als PDF-Dokument heruntergeladen werden.