Am Dienstag, den 12. November 2019, fand im Rahmen des „Landesprogramms Bildungsregionen Baden-Württemberg“ eine Fachtagung zum Thema „Schule digital“ statt. Schulleiter aller Schularten aus ganz Oberschwaben, vom Bodensee bis zum Schwarzwald, waren geladen. Auch der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbands des Fachverbands Deutsch im DGV, Dr. Wolfgang Rzehak, nahm an diesem Gedankenaustausch teil.
Grundlage für die Umsetzung des Digitalpakts Schule in Baden-Württemberg ist die Verwaltungsvorschrift des Kultusministeriums „DigitalPakt Schule“, welche im Amtsblatt des Kultusministeriums am 6. September 2019 veröffentlicht wurde (vgl. dazu auch die Pressemitteilung des Kultusministeriums vom 16. August 2019). Mit dem Förderprogramm wollen Bund und Länder die Leistungsfähigkeit der digitalen Bildungsinfrastruktur an Schulen stärken und so die Grundlagen zum Erwerb von digitalen Kompetenzen nachhaltig verbessern. Insgesamt 5 Milliarden Euro stellt der Bund dafür in den kommenden Jahren zur Verfügung, von denen etwa 650 Millionen Euro nach Baden-Württemberg fließen, so die Ausführungen in „Kultus & Unterricht“. Zur Orientierung für die Schulen hat das Kultusministerium unter Beteiligung der kommunalen Landesverbände zudem die bisherigen Multimediaempfehlungen unter der neuen Bezeichnung „Digitalisierungshinweise 2019 für Schulen in öffentlicher Trägerschaft“ aktualisiert.
Bei der Tagung wurde insbesondere betont, dass digitale Technik nur in Verbindung mit guten pädagogischen Konzepten sinnvoll erscheint. Mit dem Förderantrag muss von jeder Schule deshalb unter anderem auch ein Medienentwicklungsplan inklusive einer Fortbildungsplanung für die Lehrkräfte vorgelegt werden. Das Landesmedienzentrum sowie die Medienzentren im Land unterstützen und beraten die Schulen bei der Erstellung der Medienentwicklungspläne. Aus Sicht des FV im DGV war vor allem interessant, dass sich die Kultusministerin, Dr. Susanne Eisenmann, in ihrem Einführungsvortrag dezidiert für die basalen Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) in der Grundschule einsetzte. Digitale Medien seien dann angebracht, wenn dabei ein „didaktischer Mehrwert“ entstünde. Dass für die Ministerin, übrigens promovierte Germanistin, literarische Bildung ganz oben steht, konnte man ihrem mit Verve vorgetragenen Schlussplädoyer entnehmen: Das Schauspiel Nathan der Weise werde uns allen auf jeden Fall weiter helfen als jedes digitale Programm.