Der Großkomplex „Zeit“ war das Thema des 26. Deutschen Germanistentages, der vom 22. bis 25. September 2019 an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken stattfand. Aus dem von PD Dr. Yvonne Nilges geleiteten Doppelpanel „Frei-Zeit in der Gegenwartsliteratur“ ist ein soeben erschienener Band hervorgegangen.
Wissen, Werte, Wandel: Der Interdiskurs der Frei-Zeit in der Gegenwartsliteratur
Hybride Erfahrungszeiten in heterogenen Erfahrungsräumen: Wie die unkonventionelle Schreibung darlegt, ist der Begriff der „Frei-Zeit“ nicht auf eine singuläre Lesart festgelegt. Er bezeichnet – als ambige „Zeit des Freiseins“/„Zeit der Freiheit“ und als „Freizeitgestaltung“ – ein weitläufiges Diskursfeld, dessen einzelne Spezialdiskurse potenziell interferieren. Der soeben erschienene Band beleuchtet paradigmatische Erscheinungsformen von „Frei-Zeit“ seit dem Ende des 20. Jahrhunderts aus aktuellen Forschungsperspektiven (z.B. Literatur und Medien, Literatur und Gedächtnis, Kinder- und Jugendliteratur, Ecocriticism, Literatur und Migration, kulturwissenschaftliche Raumforschung, Narratologie).
Im Sinne des Foucault’schen „Netz[es], dessen Stränge sich kreuzen und Punkte verbinden“, stellt das Diskursfeld „Frei-Zeit in der Gegenwartsliteratur“ ein komplexes interdiskursives Netzwerk dar. Dabei befinden sich nicht allein die Wissensordnungen von „Frei-Zeit“, sondern auch deren Werte auf dem Prüfstand und in tiefgreifendem Wandel.