Seit Mai 2016 ist Dr. Susanne Eisenmann Kultusministerin des Landes Baden-Württemberg. Davor war die gebürtige Stuttgarterin elf Jahre Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport in der Landeshauptstadt. In dieser Zeit hat sie die Schullandschaft in Stuttgart modernisiert und zukunftsfähig gemacht. In einem ersten Schulleiter-Brief vom 9. September 2016 kündigte die neue Kultusministerin an, dass sie ab Herbst plane, regelmäßig Schulstandorte im Land zu besuchen, um vor Ort mit „den Lehrerkollegien, mit Elternvertretern, Schülern und Schülerinnen, sowie mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und anderen kommunalen Entscheidungsträgern zu sprechen.“
Als einen der ersten Landkreise besuchte die Ministerin für Kultus und Sport den Landkreis Sigmaringen. Auftaktveranstaltung war das „Klasse!“-Projekt am Martin-Heidegger-Gymnasium in Messkirch, bei dem Schüler umfassende Einblicke in das Zeitungswesen erhielten. Dieses Projekt, das Schülern die kritische Mediennutzung vermittele, sei beispielhaft, so die Ministerin. Für Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann ist Medienbildung ein zentrales Anliegen. Trotz sozialer Medien auf Smartphone und Tablets werde Journalismus Bestand haben. Objektive Berichterstattung und die kritische Kommentierung seien Bestandteil der Demokratie. Die Aufgabe der Medien liege darin, die Themen zu transportieren, die gesellschaftlich relevant sind. „Und es ist wichtig, dass sich Schüler damit befassen. Eine Entschuldigung, nicht zu lesen und sich nicht in der Zeitung zu informieren, gibt es nicht.“ (Südkurier vom 23. September 2016)
Anschließend besuchte die Ministerin die größte aller Schulen im Landkreis. An seinem achten Arbeitstag konnte der neue Schulleiter Christian Roth die Kultusministerin an der Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen willkommen heißen. In einem Vorab-Gespräch wurde die Problematik der Kleinklassen und die Versorgung des ländlichen Raumes angesprochen. Bei der Schulvorstellung präsentierten Lehrkräfte die Besonderheit der verschiedenen Abteilungen und gaben einen Einblick in die Werkstätten. Der Rundgang führte auch am Nachbau des Bertha-Benz-Wagens vorbei, mit dem Bertha Benz seinerzeit mit ihren Söhnen von Mannheim nach Pforzheim gefahren war und damit nachgewiesen hatte, dass den „Pferdelosen Wagen“ mit Motor die Zukunft gehören würde. Dr. Wolfgang Rzehak, baden-württembergischer Landesvorsitzender des Fachverbands Deutsch, nahm die Gelegenheit wahr und überreichte der Ministerin ein Thesenpapier, das Wünsche und Anregungen aus der Sicht des Fachverbandes enthielt. Die Ministerin, selbst promovierte Germanistin, hatte ein offenes Ohr für die Anliegen des Fachverbandes. Sie versprach, dass der Fachverband von ihr auf jeden Fall eine Stellungnahme erhalten werde. Das Thesenpapier des Landesverbands steht auf der Seite „Positionierungen“ zur Verfügung.
In Bad Saulgau, der nächsten Station, besuchte die Ministerin das Störck-Gymnasium und sprach zum Thema „Weiterentwicklung des Schulcampus“. Am Abend referierte Eisenmann im Foyer der Stadthalle Bad Saulgau zu aktuellen Fragen der Bildungspolitik.
Die Ministerin erwies sich Meinungen von Fachleuten gegenüber als äußerst aufgeschlossen. Ihr Engagement zeigt, dass ihr die Themen Bildung, adäquate Lehrerversorgung, Inklusion und Integration, inklusive dem grundständigen Erwerb basaler Kulturtechniken am Herzen liegen.