Der Landesverband Hessen lädt gemeinsam mit dem Institut für Jugendbuchforschung, Fachbereich Neuere Philologien der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ein zur Fortbildungsveranstaltung am 27. Februar 2020. Dieses Fortbildungsangebot wurde von der Hessischen Lehrkräfteakademie nach § 65 Hessisches Lehrerbildungsgesetz unter der Angebots-Nr. 01998466 mit einer Fortbildungsdauer von 1 Tag akkreditiert.
Programm
9:30 Uhr Begrüßung durch die Veranstalter
9:45 Uhr Christopher Textor (Referatsleiter des Querschnittsreferates III.5 „Bildungssprache Deutsch, berufliche Orientierung, schulische Integration“ im Hessischen Kultusministerium): „Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit verbessern. Die Bedeutung der bildungsetappenübergreifenden Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen“
Das Beherrschen der Bildungssprache Deutsch beeinflusst entscheidend den Lebensweg von Kindern und Jugendlichen. Entsprechend der Schwerpunktsetzung der hessischen Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz 2019 („Stärkung der Bildungssprache Deutsch“) hat sich Hessen dieser Thematik besonders gewidmet. In einer länderübergreifenden Empfehlung wurde sich auf 10 Grundsätze verständigt, die Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler definieren. Die Stärkung der Bildungssprache Deutsch ist insbesondere in der Beschulung von geflüchteten und zugewanderten Kindern und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung. Zur durchgängigen Sprachförderung dieser Schülerinnen und Schüler ist das in Hessen verankerte schulische Gesamtsprachförderkonzept konzeptionelle Grundlage. Im Rahmen des Vortrages werden bestehende und geplante Maßnahmen zur sprachlichen Bildung und Sprachförderung aller Schülerinnen und Schüler in Hessen präsentiert und im Kontext der KMK-Empfehlung betrachtet.
11:15 Uhr Kaffeepause
11:45 Uhr Prof. Dr. Elvira Topalovic (Universität Paderborn): „Sprachliche Bildung – schulische, deutschdidaktische und bildungspolitische Perspektiven“
Schulen in demokratischen Gesellschaften sollten Chancengleichheit anstreben: Sprachliche Bildung für alle! Das könnte das Leitmotiv sein. Was allerdings unter sprachlicher Bildung und mehr noch unter Bildung generell verstanden wird, unterscheidet sich zum Teil sehr. Selbst im deutschdidaktischen Forschungsdiskurs sind die Positionen zuweilen kontrovers. Diskrepanzen herrschen allerdings auch zwischen bildungspolitischen Ansprüchen und schulischen Realitäten (z.B. Inklusion in Zeiten von Lehrkräftemangel). Ausgehend von einem weiten Begriff sprachlich-ästhetischer Bildung, dem Spracherwerb als Kulturerwerb zugrunde liegt, und empirischen Daten zu heterogenen Spracherfahrungen zu Schulbeginn, werden adaptive Lernangebote diskutiert, die die rezeptiven (verstehenden) und produktiven (handelnden) Sprachfähigkeiten von Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht weiterentwickeln können. Dabei wird konsequent eine Könnensperspektive eingenommen.
13:15 Uhr Mittagspause (Für die Mitglieder des Landesverbandes Hessen findet der 1. Teil der Mitgliederversammlung mit Wahl des neuen Vorstandes statt.)
14:20 Uhr Ursula Jäcker, Christina Schmitz (Staatsbibliothek Berlin): „E.T.A. Hoffmann ‚Der Sandmann‘ – Die (virtuelle) Bibliothek als erweitertes Klassenzimmer“
Mit dem E.T.A. Hoffmann Portal will die Staatsbibliothek zu Berlin innovative Wege zur Vernetzung der Bibliothek mit Forschung und Lehre gehen. Da E.T.A. Hoffmanns Werke regelmäßig Abiturstoff sind, werden drei Lehreinheiten zur Erzählung „Der Sandmann“ vorgestellt, die von Mitarbeitern des Portals entwickelt und mit einer Lerngruppe auf Praxistauglichkeit getestet wurden. Einmal soll ausgelotet werden, wie bibliothekarische Sammlungen in den schulischen Unterricht integriert werden können. Zum anderen wird reflektiert, wie die digitale Informationsbeschaffung, die für Schüler selbstverständlich ist, sinnvoll im Unterricht angewendet werden kann. Bei der Konzeption spielt auch eine Rolle, wie digitales Lernen im Alltag funktioniert, wie sich die Sprache verändert hat und wie wissenschaftlich Texte sein dürfen. Müssen sich Bildungsangebote anpassen? Im Vortrag gibt das Projektteam Einblicke in seine Arbeit, die in enger Zusammenarbeit mit den Schulen erfolgte, und möchte verschiedene Ansätze diskutieren.
16:15 Uhr Evaluation und Ausgabe der Teilnahmebescheinigungen
Zur anschließenden Mitgliederversammlung (2. Teil) laden wir herzlich ein – selbstverständlich auch interessierte Nichtmitglieder.
Tagesordnung
- Tätigkeitsbericht des Vorstandes (Opper) mit Aussprache
- Kassenbericht (Grob), Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes
- Informationen zur Situation des DGV, des Fachverbandes und des Landesverbandes (Görtz/Opper)
- Kritische Würdigung der Veranstaltung und Vorschläge für die weitere Arbeit
- Verschiedenes