Stellungnahme des Landesverbands Hessen im Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband zur Pressemeldung des Hessischen Kultusministeriums vom 24. Juni 2021
Der Landesverband Hessen im FV im DGV begrüßt das neue Maßnahmenpaket des hessischen Kultusministeriums als einen wichtigen Schritt auf dem Weg, die allzu lang vernachlässigte bzw. falsch geförderte Bildungssprache Deutsch in allen Schulformen nachhaltig zu unterrichten.
Besonders die Einführung eines verbindlichen Grundwortschatzes und der verbundenen Handschrift, die pädagogisch motivierte Fehlerkorrektur sowie die Unterbindung des Schreibens nach Gehör in der Grundschule sind wichtige Meilensteine für einen guten, zukunftsorientierten Unterricht der deutschen Sprache in Hessen. Zugleich wird damit eine jahrelange Fehlentwicklung des Deutschunterrichts in dankenswerter Weise zurückgenommen. Kaum geringer zu loben ist die angestrebte Leseförderung, insbesondere eine verbindliche Lektüre, sodass alle hessischen Schülerinnen und Schülern zumindest ein Minimum des nötigen Lesepensums absolvieren können. Nicht zuletzt erachtet es der Landesverband Hessen als sinnvoll, Vorlaufkurse im Vorschulalter sowie im 4. Schuljahr eine zusätzliche Deutschstunde einzurichten. Kurzum: Das Maßnahmenpaket des hessischen Kultusministeriums wird dem Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift sehr förderlich sein – es ist richtungsweisend!
Abschließend bleibt zu hoffen, dass der eingeschlagene Kurs zukünftig beibehalten wird, wenn es um Deutsch als Bildungssprache in der Sekundarstufe II geht: Hier müssen sowohl die Regelungen zum Fehlerindex optimiert als auch der Stellenwert des Faches Deutsch erhöht werden, indem etwa neue Kombinationsmöglichkeiten als Prüfungsfach mit Fächern wie Musik, Kunst und der Gesellschaftswissenschaften geschaffen werden.
Vorstand des Landesverbands Hessen – Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband