Die dreitägige Veranstaltung vom 25. bis 27. März 2019 in Dillingen belebt die langjährige Tradition neu, Deutschlehrkräfte aus Bayern und Thüringen in einem „Kleinen Germanistentag“ zusammenzuführen, um gemeinsame Schwerpunkte zu vertiefen.
Nachdem 2017 in Weimar der Fokus auf Faust gelegt worden war, soll nun das literarische Lesen im Vordergrund stehen.
Angesichts einer Vielzahl von Ansätzen der Lesekompetenzförderung, die sich auf Sachtexte und auf die Fähigkeit konzentrieren, deren Inhalt zu verstehen, droht das literarische Lesen ins Hintertreffen zu geraten, obwohl die meisten Aufgabenformate – auch und gerade im Abitur – literarische Texte zum Gegenstand haben, die durch kognitive Textanalyseraster nur unzureichend erfasst werden. Die Fachtagung geht deshalb den Fragen nach, worin eine spezifisch literarästhetische Verstehens- und Urteilskompetenz besteht und wie der Deutschunterricht dazu beitragen kann, dass Schüler diese Kompetenz im Laufe der Schulzeit entwickeln. Lehr-Lern-Prozesse sollten dabei Emotionen nicht ausblenden, sondern ihnen mehr Bedeutung zubilligen, ohne die übrigen Bereiche literarischen Verstehens zu vernachlässigen – etwa die sprachliche Gestaltung, das Erfassen von Sinnstrukturen und das Erkennen von Deutungsspielräumen sowie das Einüben eines Erschließungsinstrumentariums und die Einbeziehung außertextueller Bezüge.
Literaturwissenschaftliche und ‑didaktische Beiträge werden durch Workshops ergänzt, in denen etwa Aufgabenbeispiele erarbeitet werden, die all diese Bereiche berücksichtigen und geeignet erscheinen, literarisches Verstehen über die Prüfungssituation hinaus zu fördern und damit das Interesse an Literatur auch nach der Schulzeit wachzuhalten. Außerdem sind ein Exkursionstag nach Augsburg und eine Autorenlesung geplant.
Leitung: Dr. Gottlieb Gaiser / Beate Bott für Bayern / Barbara Conrad für Thüringen
Teilnehmer*innenzahl: 50
Zielgruppe: Deutsch-Lehrkräfte
Bitte als bayerische Lehrkraft über FIBS anmelden! Bitte als thüringerische Lehrkraft über ThILLM anmelden!