Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Landesverbands Bayern und des Bayerischen Philologenverbands (BPV) am 2. März 2016 wurde der neue bayerische LehrplanPlus und seine praktische Umsetzung ausführlich diskutiert.
(Foto: Bayerischer Philologenverband)
StD Reinhold Schneider, Leiter der Fachgruppe Deutsch im BPV:
- Lernkultur und Lehrerrolle verändern sich einschneidend.
- Der neue Lehrplan erfordert ein neues Lehrerbild.
- Es gäbe hohe Anforderungen an die neuen Aspekte in der fachlichen und diagnostischen Kompetenz.
OStD Josef Kraus:
- grundsätzlich negative Folgen des Kompetenzmodells für die gymnasiale Bildung in Bayern
- „postmoderne Beliebigkeit“ der Inhalte
- verstärkte Bedeutung der Medien auf Kosten der Literatur
- sich abzeichnender Verlust der Bildung zugunsten der Ausbildung
StD Kurt Finkenzeller:
- Der LehrplanPlus sei auch Folge politischer Veränderungen im Zusammenhang mit KMK und Bildungsstandards.
- sukzessiver Aufbau von Wissen und Können in den Jahrgangsstufen 5–12
- übergeordnetes Ziel der Vorbereitung der Schüler auf die konkrete Umwelt, das heißt auch die Ertüchtigung für den Beruf, die Kompetenz für Vorträge, Referate usw.
- inhaltliche Ziele der Wahrnehmungsschulung und Identitätsbildung
Prof. Dr. Kaspar Spinner:
- kein Paradigmenwechsel, lediglich eine Akzentverschiebung
StD Harald Kloiber:
- positiv:
Grammatische Fachbegriffe werden schon in der 5. Klasse eingeführt.
Barock sei in die 9. Klasse verschoben.
Gedichte lernen lassen sei wieder verstärkt gewünscht. - negativ:
die Offenheit der Kompetenzformulierungen
das Strangkonzept der Aufsatzarten, insbesondere die argumentative Form schon in der Klassenstufe 5/6
die optionale bzw. z.T. sogar verpflichtende Filmanalyse, für die die Kollegen schlichtweg nicht geschult seien